Die Muttergottesoktave- Wallfahrt zur Schutzpatronin Luxemburgs

Jedes Jahr findet in Luxemburg zwischen dem dritten und fünften Sonntag der Osterzeit die Muttergottesoktave, das heißt eine Wallfahrt zum Gnadenbild der Muttergottes als Trösterin der Leidenden statt. An dieser ursprünglich mal achttätigen Wallfahrt, die sich heute über zwei Wochen erstreckt, beteiligen sich alle Pfarreien und viele Schulen in Luxemburg.

 Zu diesen Schulen darf sich auch die „Sainte-Sophie“ zählen, die sich bereits in den Wochen davor im Religionsunterricht auf die Oktave vorbereitet.

Dazu erstellt jede Klasse von der ersten bis zur dreizehnten Klasse ein Schild, auf dem die Schüler ihre persönlichen Gedanken und Beziehungen zu dem jeweiligen jährlich wechselnden Thema in Form von Texten und Bildern zu Papier bringen und tragen es am Tag der Oktave in einer Prozession zur Kathedrale. Anschließend findet eine Messe zur Ehren der Gottesmutter Maria statt, die mit Hilfe der Aumônerie und den Musiklehrern der Schule vorbereitet und gestaltet wird.

Im Anschluss an die meist von Herrn Erzbischof Jean-Claude Hollerich zelebrierte Messe können die Schüler nach Hause fahren.

Die Ursprünge der Muttergottesoktave gehen zurück auf das Jahr 1624 in der die Verehrung der Statue der Heiligen Jungfrau begann. Am Fest der Unbefleckten Empfängnis Marias, trugen Studenten des Jesuitenkollegiums gemeinsam mit dem Pater Jacques Brocquart S. J  ein aus Lindenholz geschnitztes Muttergottesbild vor die Stadtmauern (heutiger Parkplatz Glacis) um diese zu Verehren.

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Der Pater gibt der Marienfigur den Titel Consolatrix Afflictorum (Trösterin der Betrübten, consolatrice des affligés, Tréischterin am Leed) und beginnt eine Kapelle zu bauen. Doch der Bau der Kapelle wird gestoppt, da der Pater an der zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ausgebrochenen Pest schwer erkrankt. Er legte aber ein Gelübde ab, dass er, sofern er von der Pest geheilt werde, die Kapelle vollenden werde und barfuß dorthin pilgere. Nachdem er wieder gesund wurde löste er sein Versprechen ein und 1626 konnte die Kapelle feierlich eingeweiht werden.

Schon bald pilgerten immer mehr Menschen zur Muttergottes, so dass sie nicht alle in die Kapelle passten und die „Oktave“ in die Kathedrale verlegt werden musste.

Im Jahr  1666 wird Maria zur Patronin der Stadt Luxemburg und 1678 zur Patronin des Herzogtums Luxemburg erwählt.

Bis heute ist die Oktave und das Bild der Trösterin mit ihrer Botschaft von Trost und Hoffnung für breite Teile der luxemburgischen Bevölkerung ein sichtbarer Ausdruck von Nationalbewusstsein und Zusammengehörigkeit.

Quelle: http://relilex.de/muttergottesoktave-in-luxemburg/
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